Die erste Herrenmannschaft des VfL Rastede hat am späten Sonntagnachmittag leider die Chance verpasst in die nächste Runde des HVN-Pokals einzuziehen.
Im ersten Halbfinale gegen die zweite Mannschaft des TvdH deutete noch alles auf einen guten Ausgang der ersten Pokalrunde, die der VfL in der Halle Feldbreite ausrichtete, hin. Allein an der Aufstellung des TvdH II war zu erkennen, dass die Oldenburger den VfL als Gegner ernst nahmen und gern die nächste Runde erreichen wollten. So waren einige Spieler mit angereist, die in der kommenden Saison wohl eher im Verbandsliga-Team der ersten Mannschaft zu sehen sein werden.
Der VfL erwischte einen guten Start und ging mit 3:1 in Führung. Dann wechselten die Führungen ständig (3:1, 4:6, 8:6, 8:9). Der VfL stand in der Abwehr sehr kompakt und nutzte seine Torchancen konsequent. Die 12:11-Halbzeitführung war vielversprechend. Der Wiederbeginn verlief jedoch sehr holprig. Nach 15:15 konnte der TvdH auf 15:19 davonziehen. Die Rasteder Zuschauer merkten aber, dass die Mannschaft von Trainer Olaf Hillje sich nicht geschlagen geben wollte und feuerte noch einmal richtig an. Stefan Bäcker leitete mit viel Übersicht einen Angriff nach dem anderen ein und brachte die Mannschaft zum 20:20-Ausgleich und zur 24:21-Führung. Diesen Vorsprung konnten die Gastgeber sicher zu einem 26:24-Sieg nach Hause bringen und das Finale war erreicht. Mit 9 Toren von der Außenposition und von der 7m-Linie war Philipp Fuhrken erfolgreichster Torschütze.
Was im zweiten Halbfinale zwischen TV Neerstedt II und der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg folgte – und das muss nur an dieser Stelle gesagt werden – war eine Blamage für den Handballsport. Jeder Zuschauer, der das vom HVN vorgegebene sehr hohe Eintrittsgeld bezahlt hat, sollte es von der HSG Grüppenbühren zurückerstattet bekommen, denn wie herauszuhören und eindeutig zu erkennen war, wollte die HSG nicht das Finale erreichen. So gewann der TV Neerstedt II ohne großen Kraftaufwand 23:17 und hätte eigentlich noch wesentlich höher gewinnen können.
Vielleicht nahmen die VfLer das Finale gegen Neerstedt II aufgrund deren Vorstellung im Halbfinale auf die leichte Schulter, vielleicht war aber auch der Kraftaufwand im ersten Spiel zu hoch. Nach einem guten Anfang mit einer 5:2-Führung stand es plötzlich 6:9. Dabei waren die Gastgeber spielerisch mindesten ebenbürtig, aber Schwächen im Abschluss führten wiederholt zu schnellen Gegenstößen des TVN. Trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs zum 10:10 stand es zur Halbzeit 10:13. Nach Wiederbeginn zog Neerstedt auf 15:23 davon. Dabei sah es häufig so aus, als würden die Schiedsrichter mit zweierlei Maß messen. Mit einigem Abstand muss man aber sagen, dass der Neerstedter Torhüter eine überragende Phase hatte und die Rasteder gleichzeitig nicht konsequent genug im Abschluss waren. Hinzu kam, dass jeder gehaltene Ball vom Torhüter direkt in die Hände eines Mitspielers fiel und zum erfolgreichen schnellen Gegenstoß führte. Beim 20:24 keimte noch einmal etwas Hoffnung bei den Rasteder Zuschauern auf, aber Neerstedt brachte den Sieg souverän mit 26:30 nach Hause.
Wir wünschen dem TVN viel Erfolg in der nächsten Pokalrunde und freuen uns auf eine Revanche in den beiden anstehenden Begegnungen im Punktspielbetrieb.