Wir mussten die Reise zum selbsternannten Aufstiegskandidaten TV Dinklage mit stark dezimiertem Kader antreten. Als der angeschlagene Stefan Bäcker in der Aufwärmphase sagte, dass ein Einsatz nicht möglich ist, war klar, dass wir mit nur 8 Feldspielern auskommen mussten. Was diese Acht auf die Platte brachten, verdient aber allergrößten Respekt.

Die erste Viertelstunde verlief ausgeglichen. Beim 10:7 sah es so aus, als könnte Dinklage sich vorentscheidend absetzen, aber ein 6:1-Lauf brachte uns sogar mit 13:11 in Front. Dabei zeigte Janik Harms in der Abwehr herausragende Aktionen und klaute den Dinklager Angreifern immer wieder den Ball. In Unterzahl bewies die Dinklager Bank Cleverness und schaffte es sogar, die Schiedsrichter in ein Gespräch zu verwickeln, ohne dass ein Time-Out gegeben wurde. Kurz vor Halbzeit kassierten Janik Harms und Phillipp Fuhrken je eine Zweiminutenstrafe in nur einer Abwehraktion, sodass wir die zweite Halbzeit in Unterzahl beginnen mussten.

In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit konnten wir nicht an die starke erste Hälfte anknüpfen. Zu viele technische Fehler, überhastete Würfe und das verletzungsbedingte zeitweise Ausscheiden von Carsten Bäcker brachte Dinklage vom 17:17-Halbzeitstand mit 27:20 in Führung. Das Spiel schien gelaufen, aber was unsere Jungs dann zeigten, verdient allergrößte Anerkennung: Fünf Minuten vor Schluss stand es 28:28, weil der TVD immer wieder zu Fehlwürfen und technischen Fehlern verleitet wurde.

Gleichzeitig mit dem 29:28 kassierten wir eine Zweiminutenstrafe, wodurch Dinklage auf 32:29 davonziehen konnte. Als wir gut zwei Minuten vor Schluss einen Siebenmeter zugesprochen bekamen und damit die Chance auf einen Punktgewinn hatten, gingen die Schiedsrichter wieder erst einmal für eine Unterhaltung zur Dinklager Bank. Das von unserer Bank geforderte Time-Out gab es nicht, dafür eine Zweiminutenstrafe für das Fordern des Time-Out. Damit war der Drops gelutscht. Am Ende gewann Dinklage knapp und in der Schlussphase ausgesprochen glücklich, anstatt uns wie auf der Facebook-Seite angekündigt aus der Halle zu schießen.

Dinklage hatte nach der Hinspielniederlage anscheinend wirklich Befürchtungen, das Spiel zu verlieren und zeigte sich als ganz schwacher Gastgeber: Der TVD war nicht mit dem Regelwerk bzgl. Haftmittelnutzung vertraut, beanstandete die Farbe unserer Ausweichtrikots und gestaltete die Spielvorbereitung damit schwierig.

Wir waren trotz schmaler Personaldecke ein ebenbürtiger Gegner und können mit unserer Leistung insgesamt vollauf zufrieden sein. Ein Punktgewinn wäre verdient gewesen.

Ein ganz großer Dank an unsere mitgereisten Fans, die miterleben konnten, wie still eine voll besetzte Halle sein kann.

Trainer Hillje: Wir haben mit unserem knappen Kader die schon viel zitierte Moral bewiesen und hatten Dinklage am Rande einer Niederlage. Dass es am Ende unglücklich läuft, erlebt jede Mannschaft mal. Punkte in Dinklage waren aber vor Saisonbeginn nicht unbedingt eingeplant und deshalb können wir mit diesem eher unglücklichen Ergebnis auch leben.

Spieler (Tore) VfL. Lübkemann, Jürgens – Sklorz (5), P. Fuhrken (5), N. Fuhrken, Decker (6/6), Bogdanow (6), C. Bäcker (4), Wemken (4), Harms (1)