Wenn der Co-Trainer am Ende tatsächlich noch ein paar Minuten mitspielen muss, sagt das schon einiges über die Personalsituation aus. Mit nur sechs Feldspielern angereist, gestalteten wir die Partie in der ersten Viertelstunde ausgeglichen. Als Gm’hütte mit 10:8 in Führung ging, nahmen wir die Auszeit, um noch einmal Luft für die letzten fünf Minuten in Halbzeit eins zu schnappen. Wir konnten gute Chancen herausspielen, aber wie schon in den 25 Minuten davor scheiterten wir wiederholt an Pfosten, Latte oder gegnerischem Torwart. Zudem fielen die Abpraller dem Gegner direkt in die Hände, so dass die Gastgeber zum 14:8-Pausenstand davonziehen konnten.
Wir ließen aber nicht die Köpfe hängen, sondern starteten super in Halbzeit zwei. Als Lukas Sklorz per Gegenstoß den 14:15-Anschluss erzielte und dabei robust angegangen wurde, stellte sich eigentlich nur die Frage, ob es bei einer Zweiminutenstrafe bleibt oder ob Rot gezeigt wird. Stattdessen gab es nur eine Hinausstellung gegen Lukas, weil er den Aufprall an der Hallenwand wohl nicht ganz unkommentiert gelassen hatte. Dennoch konnten wir beim 20:20 zum verdienten Ausgleich kommen. Der TVG zog wieder davon, aber wir blieben auf Tuchfühlung. Fünf Minuten vor Schluss bei 26:25 kassierte André seine dritte Zweiminutenstrafe (keine doppelte - der offizielle Spielbericht stimmt an dieser Stelle nicht). Das nutzten die Gastgeber, um sich vorentscheidend auf 28:25 abzusetzen. Am Ende mussten wir uns 30:26 geschlagen gehen und konnten aufgrund des erstklassigen Einsatzes mit dem dezimierten Kader erhobenen Hauptes aus der Halle gehen.
Auch wenn man über viele Spielsituationen diskutieren kann, liegt der Grund für die Niederlage wohl v.a. in der mangelhaften Chancenverwertung in Halbzeit eins. Durch sechs Alu-Treffer, drei lange Pässe, die nicht ankommen und mehrere vergebene Eins-gegen-Eins-Situationen gegen den Torwart liegen wir mit sechs Toren zurück, anstatt mit Vorsprung in die Pause zu gehen.
Trainer Hillje: „Natürlich ärgern wir uns über die Niederlage. Aber man kann das ja auch positiv sehen, denn mit der minimalsten Besetzung sind wir eigentlich die spielerisch bessere Mannschaft. In Halbzeit Eins haben wir zu viele Chancen liegen gelassen.“
Spieler (Tore) VfL : Lübkemann, Jürgens – Sklorz (11), Zange, Decker (3), Bogdanow (3), S. Bäcker (3), C. Bäcker (1), Wemken (5/1)